Yulia Yarkhunova
 

Postdoktorandin

1.         Was fasziniert Dich am meisten an der Pflanzenforschung?

Pflanzen gibt es in Hülle und Fülle auf der Erde; wir sehen sie überall und sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens - von der Sauerstoff- bis zur Nahrungsquelle. Die Vielfalt von Form und Funktion der Pflanzen ist bemerkenswert, und gleichzeitig ist es erstaunlich, wie wenig wir derzeit verstehen. Der Mensch kann Häuser und komplexe Maschinen bauen, aber wir wissen immer noch nicht, wie man ein Blatt nachbildet. Deshalb gibt es so viele offene Fragen, die die Pflanzenforschung zu einem wichtigen und faszinierenden Forschungsgebiet machen.

 

2.         Erzähle uns kurz, welchen wissenschaftlichen Fragen Du am MPIPZ nachgehst.

Mit meiner Forschung möchte ich die genetische und ökologische Grundlage der Variation ökophysiologischer Merkmale verstehen. Ich nutze die Pflanze Arabidopsis thaliana als Modellsystem dafür. Ich möchte verstehen, wie Veränderungen in der Umwelt zu Variationen bei Merkmalen wie Blütezeit und Wachstumsrate führen, und ich möchte auch die Gene identifizieren, die dieser Variation zugrunde liegen. Wenn wir die Verbindungen zwischen Umwelt, Genotyp und Phänotyp herstellen können, können wir mehr über die Ökologie und die Evolution dieser Pflanzen verstehen.

 

3.         Wer hat Dich in Deiner bisherigen Laufbahn besonders inspiriert?

Sofia Kovalevskaya, die erste Mathematikerin und erste Professorin in Russland, war immer meine Inspiration und ein Beispiel für Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schwer es für eine Frau im 19. Jahrhundert gewesen sein muss, eine Professur zu bekommen und international anerkannt zu werden - diese Frau ist ein Beispiel dafür, dass alles möglich ist!

 

4.         Was ist für Dich die größte Herausforderung in Deiner bisherigen Laufbahn?

Ich finde es sehr herausfordernd, mich international zu bewegen. Ich habe meinen Master-Abschluss in Russland gemacht, bin dann für meine Promotion in die USA gezogen und mache jetzt einen Postdoc in Deutschland. Ein Leben in einer neuen Umgebung und das Erlernen einer anderen Sprache sind sehr aufregend, aber in Kombination mit einer neuen Position kann es anstrengend sein.

 

5.         Wie siehst Du Deine Zukunft in der Wissenschaft?

Ich liebe es Wissenschaftlerin zu sein, über Wissenschaft zu sprechen und Wissenschaft an Studenten zu vermitteln. Ich strebe eine akademische Laufbahn an, entweder als Gruppenleiterin oder als Pädagogin auf Universitätsebene.

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